Hakomi - begleitete Selbst-Entdeckung - wie funktioniert es?

 
 Um das Kernmaterial  anzugehen, folgt die HAKOMI®-Methode eine bestimmte, aber eher allgemeine Linie. Erstens bauen wir die Hakomi-Therapeut/Klient Beziehung auf um ein Maximum an Sicherheit, Respekt zu etablieren und um die Kooperationsbereitschaft des Unterbewussten zu stärken. Danach können wir den KlientIn helfen zu fokussieren und zu erforschen wie das Kernmaterial sein persönliches Erleben des Lebens formt.

Um dieses Erforschen möglich zu machen, verwenden wir eine bestimmte Art von Bewusstsein, genannt Innere Achtsamkeit. Innere Achtsamkeit wird gekennzeichnet durch einen entspannten Willen, eine sanfte und andauernde innere Fokussierung der Achtsamkeit, eine erhöhte Wahrnehmung, Freiheit von Urteilen und Leistung, und die Kapazität die Inhalte des Bewusstseins zu merken und zu benennen.

Das Herz der Methode ist die exakte Studie der gefühlte Erfahrungen des Klienten, die er im Moment selbst macht. Auf diese Weise kann, Schritt für Schritt, das Kernmaterial aufgedeckt werden. Diese Erfahrungen entstehen auf natürliche Weise oder werden bewusst aber sanft zu Stande gebracht in kleine, gut entwickelte Experimenten. Ein Experiment kann etwas einfaches sein wie das ändern der Körperhaltung der Klienten, oder der KlientIn hört einen Satz an über ein Thema, dass für ihm wichtig ist. Ein Experiment könnte aber genau so gut sein eine bestimmte Bewegung zu machen. Während so ein Experiment, wird der KlientIn eingeladen zuzulassen und zu beobachten welche Reaktionen er oder Sie hat auf dieses Experiment.
Das, was KlientInnen in diesem Moment an Erfahrungen machen, ist der wahrhaftigste Ausdruck dessen, wer sie sind und nicht das, wie sie sich selbst beschreiben, oder welche Geschichten sie erzählen. Das Ziel ist immer näher zu kommen an den elementare Faktoren die diese Reaktionen formen. Einmal dass wir diese Faktoren spüren, können wir das Kernmaterial anschauen, erforschen und transformieren.

Die Basismethode ist also: 1) eine Beziehung etablieren worin der KlientIn sich sicher fühlt um langsam immer bewusster zu werden von seinem inneren Erleben. 2) Erfahrungen bemerken oder zu Stande bringen die führen zu Kernmaterial und 3) dann dieses Kernmaterial langsam transformieren.

Alles andere, dass wir zusätzlich machen, dient zur Unterstützung von diesem primären Prozess.

Einen Überblick - ohne vollständig sein zu wollen - von verschiedene Elemente und ihre Beispielen um da zu stellen wie eine Hakomi Termin ablaufen kann:

  •  Gespräche - selbstverständlich gibt es viel Raum zum reden. Hakomi ist aber mehr als nur Gesprächstherapie.
  •  Prozessorientiert - wir suchen nicht so direkt nach das "Warum?", aber wir wollen am erste Stelle mal erforschen "wie" Prozesse-Muster-Emotionen ablaufen. Wir lassen uns nieder bei Blockaden und erforschen mal wie diese aufgebaut sind, wie sie aktiviert werden, wie sie wirken. Das Ziel ist das erforschen der Prozesse und nicht das beiseite schieben/durchbrechen von Blockaden. Alleine schon dass die Aufmerksamkeit auf diese Prozesse gerichtet wird und diese Prozesse bewusster wahrgenommen werden, ändert schon etwas.

Sie sind der Experte, und ich als Hakomi-Therapeut kann nie wissen was die richtige Lösung ist für Ihnen. Meine Kompetenz besteht darin Hilfsmittel anzubieten, damit Sie es leichter haben diese Prozesse anzuschauen und wahrzunehmen, einen Zugang zu diesen "Klienten-Experten" zu schaffen.

Oft gestalten wir unseren Leben entlang feste Schienen. Ich als Hakomi-Therapeut helfe neue Wahlmöglichkeiten zu schaffen. Welchen Wahl Sie dann wieder treffen, ist und bleibt ihre Entscheidung.

  •  Körperorientiert - der Körper ist eine wichtige Informationsquelle - einige Beispiele

    Wie reagiert z.B ihr Körper auf Nähe - entspannt es sich oder kommt mehr Spannung oder bleibt es gleich? Solche Elemente sind Bereiche in Hakomi die wir tiefer anschauen können.

    Unter "Körperorientiert" verstehen wir folgendes:  Es kann Körperkontakt sein, aber es muss es nicht sein. Das wichtige ist nicht den Kontakt aber das genauer anschauen von Körperreaktionen.

    Sonden:

    Zum Beispiel kann ein Satz (=die Sonde), rund dem Thema dass angeschaut wird, ausgearbeitet werden zwischen den Klienten und mir. Dann sage ich diesen Satz laut und der Klient erforscht welche Körperreaktionen, Emotionen, Bilder und/oder Gedanken dann hochkommen.

    Bei manche Themen kann zum Beispiel immer die rechte Schulter schmerzen. Dann kann ich meine Hand (=Sonde) am rechten Schulter legen und der Klient erforscht wieder was das mit dem Körper macht.

    Sonden helfen uns die Innere Achtsamkeit zu erhöhen und dadurch können wir besser wahrnehmen wie die Prozesse, Muster, ..usw. innerlich ablaufen.

    Abnehmen:

    Wenn zum Beispiel einen Klienten schon Jahre mit hochgezogene Schulter herumlauft, ist das ein Ausdruck von einem inneren Struktur die wir genauer anschauen können. Ich kann dann für den Klienten die Schulter mal hochhalten. Der Klient muss es nicht mehr selbst machen, und kann sich dann besser entspannen. Dadurch wird es leichter für den Klienten diese hochgezogene Schulter mal zu erforschen und zu schauen was alles damit verbunden ist.

     

  •  Experimentelles Vorgehen

    Ein Experiment kann alles sein dass uns hilft etwas zu erforschen. Beispiel: Ich führe ein kleines Stück Theater auf, verbunden mit dem Thema dass wir anschauen - Sie schauen zu und erforschen was das mit Ihnen macht. So habe ich mal das putzen und das füllen von eine Pfeife mit Tabak als Theaterstück aufgeführt um bessere Einsichten zu vermitteln in einem aktuellen Thema.

    Es könnte aber genau so gut sein mal in Stille in einem Eck da zu sitzen und der Klient schaut zu und erforscht was das mit ihm macht.

  •  Hakomi-Therapie bedeutet genau so gut in die Tiefe gehen als an die Oberfläche bleiben. Alles ist möglich. Manchmal ist es selbst notwendig einen Klienten zu helfen an die Oberfläche zu bleiben oder mal zumachen zu können.

  

 

 
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